KATHARINA BINDER

Wo kommen Sie her?

Aus Duisburg.

Wo gehen Sie hin?

Immer weiter.

Was könnten Sie jederzeit und immer essen?

Brot mit Käse. Und Pizza.

Haben Sie ein Tier und wie heißt es?

Eine braune Labradorhündin namens Juno.

Wovor haben Sie am meisten Angst?

Zu fallen. Und vor Pantomime-Masken.

Ihr gruseligstes Erlebnis?

Der Schatten hinter der Schlafzimmertür meiner Eltern. Laut Augenzeugenberichten soll dieser Schatten unser Hund gewesen sein...

Ein Wort für Ihre Kindheit?

Fantasie.

Haben Sie Kinder?

Nein.

Was haben Ihre Eltern Ihnen mitgegeben?

Freiheit, Liebe, Bücher, Angst, Geld, Selbständigkeit.

Wen oder was hassen Sie?

Menschen, die andere Menschen hassen.

Was schätzen Sie an Kollegen / Kolleginnen?

Mut, Vertrauen, Lust, Leidenschaft, Fantasie, Intelligenz, Durchhaltevermögen.

Für welches Ideal würden Sie sterben?

Gerechtigkeit.

In welchem Film oder Roman möchten Sie leben?

Fünf Freunde wittern ein Geheimnis.

Welches Gerücht würden Sie gerne über sich verbreiten?

Dass ich jemanden sehr heroisch gerettet habe. Siehe: Igel.

Ihr peinlichstes Erlebnis?

Wenn mich jemand beim Ausschmücken einer Geschichte erwischt.

Wonach sind Sie süchtig?

Dopamin und Serotonin.

Welchen Geruch lieben Sie?

Regen auf warmem Asphalt, den Geruch des kommenden Herbstes, Toast.

Ihr letzter Traum?

Handelte von einem Ferienlager für Hunde.

Was schätzen Sie an Braunschweig?

Den Hauptschulgarten, das „Troja“ im Bültenweg, Straßen ohne Kopfsteinpflaster wie im Magniviertel, den Geruch der Heimbs-Fabrik. Sie produzieren Kaffee, riechen aber nach Toast.

Was tun Sie, wenn Sie nicht schlafen können?

Mich bemitleiden.

Ihr momentaner Lieblingskünstler?

Heiner Müller und Marina Abramovich.

Ihr ewiger Lieblingskünstler?

Robert Frost, Walt Whitmann, Paul Celan, Selma Meerbaum-Eisinger, Heiner Müller, Rainer Maria Rilke.

Ein völlig unterschätzter Künstler?

K.I.Z.

Butter oder Margarine?

Olivenöl.

Natur oder Technik?

Natur.

Bahncard?

Leises Schluchzen.

Bei welchem Thema hören Sie zu?

Persönliche Geschichten, poröse Strukturen, Psychologie, Hundiiiii!

Bei welchem Thema hören Sie weg?

Bei phrasendreschendem, autoreferentiellem Geplänkel, Mode, Tendenzen, Katzen.

Still oder laut?

Beides. Im Wechsel.

Vergangenheit oder Zukunft?

Die Vergangenheit der Zukunft. Stanislaw Lem.

Bei welchem Lied müssen Sie immer weinen?

For old lang syne.

Ein Lied auf Ihrer Beerdigung?

Es existiert eine interne Wette, die Beerdigung des anderen zu bashen. Daher wird vermutlich Helge Schneider auf meinem Grab singen. Fitze Fitze Fatze.
Ich würde Smells like teen spirit von Nirvana bevorzugen. Das wäre im Zusammenhang mit meinem verwesenden Körper witzig.

Wann empfinden Sie Freude?

Am Meer in Dänemark mit einem spielenden Hund. Bei einem Buch, das mich gefangen nimmt. In einem guten Gespräch.

Haben Sie schon einmal einen Igel angefasst?

In der nebligen Nacht meines 23sten Geburstages bin ich auf dem düsteren Weg nach Hause einem Igel begegnet. Er versuchte, in einen Garten zu klettern, ist aber immer wieder auf den Rücken geplumpst und schließlich unter Hallo-Rufen kollabiert. Ich habe ihn letztendlich mit einem Luftröhrenschnitt beatmen können und seine Pfote gehalten, bis der Rettungswagen gekommen ist. Er lebt mit seiner vierten Frau und Kindern in Ulm.

Haben Sie schon mal jemanden geschlagen und warum?

Einen Nazi, der einen Freund mit einer Bierflasche schlagen wollte.

Wurden Sie schon mal geschlagen und von wem?

Ja. Von einem Exfreund.

Ein wiederkehrender Alptraum?

Ein Haus, das im Wasser untergeht.

In welchem Moment würden Sie sich als glücklich bezeichnen?

Wenn ich Rühreier bekomme.

Ihre persönliche Glücksmelodie?

Lalalala – lalala – laaalaaaa – laaaaa. La. La. Laaaa.

Theater muss:

Mir tief in die Augen schauen, langsam auf mich zukommen, in meinem Kopf eine Welt erstehen lassen und mich dann vorsichtig bei den Schultern fassen und in eine andere Richtung drehen.

Ein Zitat, bitte.

Ein Klavier, ein Klavier!

Wann wehren Sie sich?

Wenn ich muss.

Letzte Worte?

Guck mal, was ich kann!

Wenn morgen alles vorbei wäre?

„Ich hab getanzt, als gäb´s kein Morgen mehr.“ Einmal noch Poisel zitieren. Hach.

Champagner?

Auf jeden Fall.